Stillen – Ein Review

Wenn ich meine ersten Stillartikel anschaue, muss ich etwas verschämt schmunzeln. Gut, es waren auch einfach meine allerallerstersten Blogeinträge und ich muss schon sagen, dass ich in dem knappen Jahr als Bloggerin auch einiges für meine Persönlichkeit dazu gelernt habe.

Zu allererst nehme ich mein Motto „Hör auf dein Herz!“ insofern ernster, als dass ich nicht nur auf mein Herz höre, sondern auch offen für das Herz der anderen Person bin. Zum Beispiel bin ich ja mit Leib und Seele und Herz Stillende. Wenn eine Mutter nicht stillt, versuche ich das mit Interesse zu akzeptieren und je nach Beziehung horche ich nach wie der Alltag damit dann so aussieht. Für manch einen klingt das vielleicht selbstverständlich, ist es für mich nicht. Denn mir war es zunächst unbegreiflich wie jemand nicht stillen möchte und ich denke auch immer noch:

„Probiere es aus! Stillen ist toll! Deine Brust kann mehr als nur in Szene gesetzt werden!“

Aber so langsam habe ich auch Verständnis, wenn frau nicht stillt, vor allem wenn es mit viel zu viel Stress (wahrscheinlich mangels kompetenter Beratung) einfach nicht geklappt hat.

[Ergänzung vom 24.10.18]  Ich möchte unbedingt noch einmal deutlich machen, dass es natürlich sein kann, dass es mit dem Stillen aus verschiedenen Gründen nicht geklappt hat, obwohl die Familie es sich gewünscht hätte. Und da habe ich natürlich vollstes Verständnis und Mitgefühl.

Zum Glück gibt es diese sehr gute Säuglingsersatznahrung mit der wir unser Kind liebevoll, geborgen und gesund ernähren können.

Damit es vielleicht doch klappt, schau doch mal hier rein: Für einen guten Stillstart

Also liebe Nicht-stillende Mutter, herzlich willkommen bei Herzohr <3! Auch für dich gibt es hier sicherlich einige Interessante Artikel 🙂

Desweiteren lese und folge ich seitdem ich selber blogge viel mehr Blogs und bin dadurch informierter. Bzw. bekomme noch mehr Eindrücke in andere Lebensweisen das Leben mit Kind zu leben, werde dadurch inspiriert, wie ich unser Leben gestalte oder lieber nicht gestalten möchte. Zum Beispiel bin ich dadurch auf den Begriff „Bedürfniss- oder Bindungsorientierte Erziehung / attachment parenting“ gestoßen. Mir war nicht klar, dass ich einen Erziehungsstil habe der groß besprochen und diskutiert wird. Überhaupt, dass ich einen Erziehungsstil habe 😉  (Beziehungsweise)

Also lese ich auch viele Meinungen über das Stillen. Hauptsächlich die, die sich für das Stillen aussprechen, weil das Teil der Bedürnisorientierten Erziehung ist. Und es wird viel über mangelnde Beratung zum Thema geschrieben. Bei der ganzen Diskussion fällt mir aber auf, dass die Beratung für Nicht-Stillende viel zu kurz kommt.

Ich finde über die Säuglingsernährung sollte neutral und in gleichem Umfang ausführlich informiert werden. Wobei, Teil dieser Beratung selbstverständlich sein muss, dass das Stillen das Beste für das Kind ist. So steht es ja sogar auf den Packungen der Säuglingsersatznahrung. Der Stillabend in Geburtskliniken und Häusern sollte um die Fläschchenfütterung erweitert werden. Auch da gibt es doch einiges zu beachten! Und wenn das Kind die Alternative kriegen muss, dann doch auf bestmöglichem Wege, oder?

Welches Milchpulver sollte man verwenden, welchen Sauger? Wieviel soll das Kind trinken und wie oft? Wie halte ich das Kind richtig und und und…??? Eigentlich gibts da genauso so viel zu wissen wie auch beim Stillen. Alltagstips sind sicherlich auch sehr hilfreich. Ich hab zu dem Thema schon mal einen Artikel geschrieben: Ich glaub dann nehm ich jetzt das. Der gibt vielleicht schon ein paar gute Hinweise, aber ersetzt natürlich keine fachkundige Beratung.

So. Jetzt noch mal zu meinen eingangs erwähnten Artikeln:

Stillen   Dazu möchte ich ergänzen: Ich wünsche dir und deinem Kind eine wunderschöne Beziehung, ob mit oder ohne Stillen!

Intuitives Stillen   Dazu kann ich nichts ergänzen. Nur wiederholen: Tu es! Traut euch.

Meine Stillregeln  Ich widerhole erstmal: Ich bin keine Stillberaterin, bei Stillschwierigkeiten, hole dir professionelle Hilfe. Deine Hebamme ist die erste Anlaufstelle. Wenn sie keinen Rat weiß, kann sie dir aber vielleicht eine Stillberaterin empfehlen. Meine Regeln sind vor allem in den ersten Wochen für mich sehr hilfreich gewesen. Bei beiden Kindern. Werden die Würmchen größer und stabiler, muss man nicht mehr zu jeder Mahlzeit optimal gepolstert sitzen. Es soll ja auch alltagstauglich sein. Wenn du für jede Stillmahlzeit alles stehen und liegen lassen musst, ist das extrem anstrengend und einschränkend. Vor allem wenn du nur zu Hause stillst. Lasse das Ganze zu einer alltäglichen Handlung werden und sorge für praktische Kleidung. Du kannst währenddessen z. B. auch gehen, stehen, essen, trinken, telefonieren, spielen, weiterschlafen oder es eben in vollen Zügen genießen.

Wir stillen übrigens immernoch fleißig. Seit rund vierzehn Monaten. Inzwischen können wir deutlich darüber kommunizieren und sie akzeptiert auch immer öfter, wenn es mir gerade nicht passt oder findet meinen Gegenvorschlag zB Wasser zu trinken, sogar richtig gut. Schließlich macht es Spaß wie der große Bruder und die Erwachsenen zu trinken. Außerdem muss sie nicht erst geduldig nuckeln bis endlich der Durst gelöscht wird. Und es gibt genauso die Momente wo ich mich nach Nähe mit ihr sehne und ihr die Brust anbiete.

Für mich ist die Stillbeziehung zu meinen Kindern ein selbstverständlicher Abschnitt unseres gemeinsamen Lebens und ich bin froh, ihn trotz anfänglicher Schwierigkeiten so genießen zu können.

Hör auf dein Herz.

Alles Liebe, Claudia ❤

6 Gedanken zu “Stillen – Ein Review

  1. Hi Claudia, das Thema „Stillen“ ist mit Sicherheit ein sehr sensibles & persönliches Thema. Ich als Vater kann mich da auch nur bedingt zu äußern. Allerdings möchte ich mich dazu auch äußern, da das Thema auch bei uns natürlich sehr präsent war/ist, grade weil das Stillen nicht geklappt hat. Ich finde, dass oftmals der Aspekt der Natur (gepaart mit den heutigen klinischen Standards & der Betreuung) zu kurz kommt. Es kommt einfach vor, dass nicht genügend Milch vorhanden ist, das die Milchproduktion nicht ausreichend anläuft usw. Auch das Umfeld in zumeist unterbesetzten Stationen trägt nicht grade zu einer entspannten Atmosphäre ein, die unabdingbar für stillende Mütter ist.
    LG, Richard (vom vatersohn.blog)

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    1. Danke lieber Richard!

      Ja, du hast recht! Und das tut mir sehr leid für eine Familie die gerne gestillt hätte. Schade, dass eine ausreichende Beratung oft nicht vorhanden ist.
      Zu wenig Milch ist oft das Problem von zu schnellem zu füttern und zu seltenem Anlegen. Das hab ich mir zumindest zusammen gelesen. Als ich zwar unter Schmerzen, aber immerhin Stillend aus der Geburtsklinik kam.

      Ich weiß jetzt, dass mir ein Umfassendes informieren über die Babyernährung v o r der Geburt viel Stress und Sorgen hätte nehmen können.

      Euch auch? Oder hattet ihr schon das richtige Pulver und passende Fläschchen ausgewählt?

      Alles Liebe,
      Claudia ❤

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      1. Hi Claudia, ja & ich denke da geht es vielen Mamas/Eltern ähnlich. Wir waren auch nicht ausreichend informiert, da wir naturlich optimistisch an die Sache rangegangen sind. LG, Richard.

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      2. Hi Richard, auf Grund deines wichtigen Kommentars habe ich den Artikel nun noch ergänzt und direkt einen kleinen Infoartikel hinzugefügt. Vielleicht klappt es bei euch ja beim nächsten und hoffentlich klappt es bei Schwangeren die vielleicht über meinen Blog stolpern. Ich wünsche es euch von Herzen.
        Alles Liebe, Claudia ❤

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