Schweißgebadet trete ich mit meinen Kindern aus der Haustüre. Es war etwas knapp heute Morgen, aber wir werden pünktlich im Kindergarten sein.
Es regnet. Für mich mal wieder eine Überraschung. Wahrscheinlich hatte ich heute zwar schon aus dem Fenster geguckt, aber dabei nicht aufs Wetter geachtet. Macht nichts. Die Regenplane für den Kinderwagen schleppe ich ja eh immer mit mir rum. Und beim letzten Wintermantelkauf habe ich darauf geachtet, dass ich einen mit Kapuze erwische. Der Regen kann uns heute nicht schocken.
Ich stülpe meine riesige Kaputze über. Wurschtel die Regenplane unten aus dem Kinderwagen und verstaue Mila wetterfest im Wagen. Miko, der entspannt in der Rückentrage sitzt, stimmt mir zu, dass die Mütze die er trägt auch gegen den Regen trotzen kann. Also gehen wir los.
Unterwegs finde ich den Regen dann doch recht stark und möchte nicht, dass mein Spatz schon morgens mit durchnässten Haaren im Kindergarten ankommt.
Wir beide versuchen es, doch wir schaffen es nicht ihm seine Kaputze überzuziehen.
Also spreche ich den nächst besten Passanten an. Ein adrett gekleideter Mann mit Regenschirm. Erst guckt er etwas verdutzt, vermutlich weil er meinen Sohn, der sich hinter meiner gigantischen Kaputze versteckt, nicht sieht. Dann erzählt er stolz, dass er das gerne machen könne. Sie hätten nämlich auch so einen Kleinen. Genau so einen von dieser Sorte. Einen Enkel hätten sie bekommen, circa eine halbes Jahr alt. Ich gratuliere ihm und bedanke mich.
Miko fragt noch einmal nach, was der Mann erzählt habe und bestägt mir, dass er genau verstanden hat worum es ging:
„Genau so ein alter Opa wie Opa Manfred und genau so ein alter Opa wie Opa Markus. Von denen sind wir die Engel!“
Eine schöne Engelgeschichte, passend zur Adventzeit!
Und wo ein Engel ist ist auch ein zweiter, oder wer hat Miko die Kapuze augezogen? LG Jutta
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Danke liebe Jutta!
Der Mann war sicherlich beflügelt durch den Stolz auf seinen kleinen „Engel“ 😉
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sehr schön sind Deine Geschichten, Claudia!! vor allem der sinnfällige Titel „Herzohr“ gefällt mir sehr.
Du sprichst so mancher(m) Mama / Papa (Oma)aus dem Herzen. Weiter so!
Liebe Grüße
ps. Opa Markus, den kenn ich doch irgendwoher….?
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Vielen Dank, liebe Sylvia 🙂
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